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Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt Hockenheim

Die Wiesen

Nein, das ist kein Unkraut, sondern es handelt sich um eine Mischung heimischer Wildkräuter. Im HÖP-Gelände wurden drei je nach Standort unterschiedliche Wildkräutermischungen ausgebracht. Es wird nur zweimal im Jahr gemäht. Mit den Jahren wird sich eine artenreiche Vegetation entwickeln, die mit den jeweiligen Lebensbedingungen vor Ort gut zurechtkommt. Die Flächen dürfen nicht betreten werden, da Trittschäden das Blühen und Gedeihen beeinträchtigen. Dass weder Düngemittel noch Unkrautvernichter eingesetzt werden, versteht sich von selbst.

Das ist das Element ÖKOLOGIE im HÖP. Warum das alles? Nicht erst seit dem Insektensterben wissen wir, dass es einen dramatischen Verlust an Artenvielfalt gibt, weltweit und auch in Deutschland. Das hat zu einem entscheidenden Umdenken geführt: Die Städte und Gemeinden können und sollen einen wesentlichen Beitrag zur Rückgewinnung von Artenvielfalt leisten. Dazu gehören Begrünungskonzepte für Gebäude, artenreichen Gestaltung von Gärten und Vorgärten und eben auch die Förderung wilder Arten in den öffentlichen Bereichen.

Das Umweltministerium hat dazu 2019 zum Beispiel einen “Masterplan Stadtnatur” entwickelt, der die Artenvielfalt ebenso wie die Anpassung an den Klimawandel durch Begrünung voranbringen soll. Auch die EU hat eine Biodiversitätsstrategie aufgesetzt. Das Land Baden-Württemberg hat ebenfalls ein Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt auf den Weg gebracht. Man darf hoffen, dass all diese Bemühungen Früchte tragen, sie müssen allerdings auch bei den Bürger*innen “ankommen”. Dazu soll eben auch das HÖP-Projekt beitragen. Wer Wildkräuter bestimmen will, kann schon einmal beim NABU anfangen.

All das bedeutet, dass wir uns vom Begriff “Unkraut” verabschieden dürfen.

Zwei Bienen und Hummel auf der Distelblüte. Foto: Heidenreich

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